Nicht nur im jüngsten Alter sind Kinderbücher enorm wichtig – auch später profitieren Leseratten, wie der schöne Spruch „Wer früher liest, wird später schlau“ besagt. Bücher können wahrlich zu Freunden oder Zufluchtsorten werden und unser Leben, sowie das unserer Kinder, erheblich erleichtern.
Einige der wichtigsten Gründe, warum Kinderbücher so wertvoll sind, haben wir hier für dich zusammengetragen.
Inhaltsverzeichnis
Wissen ist Macht
Durch das Lesen verbessern wir unsere kognitiven Fähigkeiten. Dafür muss die Lektüre nicht wissenschaftlich sein, denn etwas lernen kann man überall, auch von einem Kinderbuch! Kinder sind besonders aufnahmefähig für Informationen und sie freuen sich spielerisch die Welt zu entdecken. Mit Büchern kann man ihnen auf angenehme Art und Weise Wissen näher bringen und ihnen lernen, Freude an Bildung und Literatur zu haben.
Jedes Wort zählt
Fleißige Leser erweitern natürlich ihren Wortschatz, was wiederum dazu führt, dass sie sich verbal besser ausdrücken können. Durch den ausgeprägten Wortschatz lernen sie von Klein auf besser zu argumentieren und können ihre Meinungen und Wünsche auch konkreter äußern. Das Erweitern des Wortschatzes führt auch zu einer Erhöhung des Erinnerungs- und Wahrnehmungsvermögens und selbstverständlich zu besserer Schreibfähigkeit. Wer früh anfängt zu lesen, hat natürlich mehr Übungsjahre, um mit Wörtern und Lautstrukturen der Sprache vertraut zu werden. Denn schließlich macht Übung den Meister!
Mehr Wissen und Kompetenz
Durch das Lesen erfahren wir Neues und erweitern unser Wissen. Je mehr und je früher wir unserem Nachwuchs Wissen beibringen, desto einfacher wird er es in der Zukunft haben. Ein breites Wissen erweitert den Horizont, lässt Raum für alternative Perspektiven und Meinungen zu und vergrößert das Verständnis für die Welt und unsere Mitmenschen. Belesene Menschen verfügen meist über mehr Wissen über Themen als der Durchschnitt, sind dadurch von sich selbst überzeugter und können Fake-News besser erkennen. Routinierte Leser verbinden das Lesen meist mit Freude, so verbessern sie ihre Lesekompetenz und haben gleichzeitig Spaß dabei. Vor allem im Schulalltag wird eine gute Lesekompetenz eine wichtige Rolle spielen.
Sprachliche Entwicklung
Lesen und Vorlesen fördert aktiv die sprachliche Entwicklung des Kindes. Da Sprache der Schlüssel des menschlichen Miteinanders ist, ist es essenziell, das Kind in diesem Punkt zu fördern. Kinder, die Probleme haben, sich sprachlich auszudrücken, haben sehr oft auch Probleme dabei, Beziehungen aufzubauen oder mit anderen Kindern in Kontakt zu treten. Gute sprachliche Fähigkeiten hingegen, ermöglichen dem Kind seine Umwelt besser zu verstehen und zu verarbeiten. Außerdem kann es sich besser in sein Umfeld (z.B. Kindergarten) integrieren, wenn es problemlos seine Gefühle und Gedanken zu Wort bringen kann.
Die Sinne spitzen
Ein Kind, das nicht gut hören will, wird auch nicht gut sprechen lernen. Gute Leser mussten erstmals alle ihre Sinnesorgane trainieren. Sehen, Hören, Fühlen, Riechen und Schmecken spielen alle eine Rolle in der sprachlichen Entwicklung. Je trainierter unsere Sinne und unser Gehirn sind, desto leistungsfähiger werden sie. Die mentale Stimulation des Gehirns, die beim Lesen entsteht, stärkt unser Erinnerungsvermögen und sorgt dafür, dass unsere Denkfähigkeiten intakt bleiben.
Gedanken sortieren
Lesen ist eine gute Übung, um fokussiert zu bleiben. In der heutigen hektischen, multimedialen Zeit ist es umso wichtiger, eine Methode zu finden, seine Konzentration zu trainieren. Das Lesen eines spannenden Buches oder Artikels ist ideal, um an unserer Aufmerksamkeitsspanne zu arbeiten. Konzentriertes Lesen (und Zuhören) ist auch eine positive sprachliche Erfahrung für das Kind, es verbessert seine Sprechweise, Sprechgeschwindigkeit und Betonung, sowie lernt es mit Mimik und Körpersprache zu arbeiten.
Lesen ordnet Gefühle
Wir haben bereits erfahren, dass gute Leser weniger Schwierigkeiten haben, sich gefühlsmäßig auszudrücken. Leseratten können ihre Gefühle auch besser ordnen, denn durch Bücher haben sie gelernt, auch abstrakte Begriffe, wie „Glück“ oder „Wut“ zu verstehen.
Lesen schafft Entspannung, denn mentale Spannungen fließen durch das Eintauchen in eine gute Geschichte ab. Für das Kind kann es eine Flucht aus dem Alltag und vor Problemen sein, alles um sich herum vergessen zu können – auch nur für wenige Augenblicke.
Bücher können auch helfen, Gefühle in schwierigen Situationen besser zu verstehen und sowohl für Eltern als für Kinder, kann ein Kinderbuch eine gute Lösung sein, um über eine komplizierte Situation zu sprechen oder diese verständlich zu machen. Das Kind lernt so, dass es nicht das einzige ist, das eine ähnliche Schwierigkeit meistern musste und erweitert seine sozialen Kompetenzen, in dem es versteht, wie in Konfliktsituationen gehandelt werden kann. Durch Bücher können wir oft die richtigen Worte und Zusammenhänge finden und verstehen.
Sozialkompetenz
Bestimmte Geschichten, beispielsweise Märchen, lehren uns Moral, richtiges Verhalten und bieten uns Lösungen für Konflikte an. Sie legen quasi einen Grundstein dafür, wie miteinander umgegangen werden sollte. Lesen fördert das Empathievermögen, Leser lernen durch die Lektüre, sich in ihr Gegenüber hineinzuversetzen und vergrößern ihr Verständnis für das Leben anderer. Durch eine ausgeprägte Sozialkompetenz lernen Kinder aus Verhaltensmustern zu lernen und entwickeln einen Sinn für Gerechtigkeit.

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Bessere Beziehung zwischen Eltern und Kind
Natürlich müssen unsere Kleinsten nicht nur alleine lesen, der Spaß kann genauso gut mit der Familie geteilt werden, denn gemeinsames Lesen stärkt das Eltern-Kind-Verhältnis. Eine angenehme Atmosphäre beim Vorlesen symbolisiert dem Kind, dass sich die Eltern Zeit nehmen und vermittelt ihm Sicherheit und Geborgenheit. Das Schenken von Zuwendung und Aufmerksamkeit stärkt das Selbstvertrauen des Kindes und motiviert es umso mehr, dem Hobby Lesen nachzugehen. Die Eltern lernen durch das Leseverhalten ihrer Kinder, deren Kompetenzen einzuschätzen und zu fördern. Ein festes Ritual, wie das gemeinsame Lesen, vermittelt dem Kind Stabilität und eine geregelte Struktur im Tag. Außerdem können so die Gedanken, die sich den ganzen Tag über gesammelt haben, geordnet werden und gegebenenfalls bietet sich eine komfortable Situation, um mit den Eltern über Probleme und Ängste zu reden. Durch das offene Gespräch können die Schwierigkeiten gelöst werden, sodass nichts einem ruhigen Schlaf mehr im Weg steht.
Ein einfaches Abendritual wie das Vorlesen gilt als Baustein der Entwicklung und bringt erhebliche Vorteile für die Kinder.
- Investment für die Zukunft
- erweiterter Wort- und Sprachschatz
- Interessen werden geweckt
- Fantasie, Vorstellungskraft und Kreativität werden stimuliert
- Gefühl von Geborgenheit und positive Assoziationen mit Büchern
- Freude an Literatur und Bildung
Vorbildfunktion
Der wichtigste Tipp für einen Erwachsenen, der möchte, dass sein Kind viel und gerne liest, ist wohl mit gutem Beispiel voranzugehen. Bücher, Zeitungen und sonstige Lektüren sollten also ein wichtiger Bestandteil im täglichen Leben sein. Die Eltern sind unter anderem auch das sprachliche Vorbild der Kinder, es liegt also an ihnen ein kommunikationsstarkes Umfeld zu schaffen. Auch das Integrieren anderer Zugangswege der Verständigung ist wichtig: Mimik, Gestik und Körperkontakt spielen eine große Rolle für das sprachliche Verständnis des Kindes.
Fantasie und Verständnis
Bücher eröffnen neue, magische Welten, in denen man ganz einfach eintauchen kann. Für Kinder ist es sehr wichtig, nicht nur mit multimedialen Geräten aufzuwachsen, sondern die Fähigkeit zu erlernen, Bilder im Kopf entstehen zu lassen. Beim Abtauchen in Fantasiewelten wird die Vorstellungskraft des Kindes geschult und sein Geist wird mit neuen, kreativen Ideen befeuert. Neue Ideen wiederum entfachen die Neugier und machen wissbegierig auf neue Wörter und Geschichten. Der Kreativität und Fantasie ausgesetzt zu sein, bedeutet mehr Einfallsreichtum, mehr Lösungsmöglichkeiten und ein besseres Abstraktionsvermögen. Durch Letzteres können Kinder lernen, sich in verschiedene Situationen hineinzuversetzen und Mitgefühl mit den Darstellern der Geschichten zu haben. Sie lernen sich auch generell selbst besser kennen, indem sie verstehen welche Denkvorgänge der Protagonisten sie nachvollziehen können oder in welchen Momenten sie negative Gefühle empfinden.
Zusätzliches Fördern
Eine gemütliche Lese- und Vorleseatmosphäre zu schaffen ist ein guter Anfang, wenn man sich lesegierigen Nachwuchs wünscht. Außerdem sollte man das Kind und seine Interessen ernst nehmen, man lernt schließlich viel mehr, wenn man voller Freude an die Sache geht. Ein Kind, das Drachen und Dinosaurier liebt, ist keinesfalls weniger intelligent als eines, das sich für konkretere Dinge, wie Autos und Flugzeuge, interessiert. Die Interessen des Kindes zu unterstützen ist extrem wichtig, auch dass es selbst aussuchen darf, welches Kinderbuch es gerne lesen möchte. Auch auf Fragen und Kommentare zum Lesestoff solltest du gefasst sein und selbst nach der tausendsten Nachfrage sachlich und ruhig antworten.
Kinder zum Lesen zu motivieren kann manchmal schwierig sein, doch du wirst sehen es wird sich lohnen und du wirst deinem Kind viele Möglichkeiten eröffnen. Viel Freude beim Eintauchen in die Welt der Bücher und viel Spaß beim gemeinsamen Lesen!